14. Mai 2019

Objekt-KWK in Iserlohn

Nicht nur die Bundesregierung hat sich hohe Ziele für die Umsetzung der Energiewende gesteckt – auch wir in Iserlohn wollen unseren Teil zur Zukunft der nachhaltigen Energieerzeugung beitragen. Immerhin leben wir in der Waldstadt im Märkischen Kreis, in der der Klimaschutz schon längst als strategisches Ziel im Leitbild verankert ist.

Um diesen Worten auch Taten folgen zu lassen, hat sich die Stadt Iserlohn klar definierte Klimaziele gesteckt:

  • Einsparung beim Endenergieverbrauch ab 2010 von 20 % bis zum Jahr 2020 und 35 % bis zum Jahr 2030
  • Senkung der CO2-Emmissionen bis 2030 um 50 % gegenüber 1990
  • Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbaucht von 5,1 % (2010) auf 10 % (2020)
  • Steigerung des Anteils erneuerbaren Stroms von 2,4 % (2010) auf 20 % (2020)

Hohe Ziele, nichts dahinter? Weit gefehlt! Gemeinsam mit dem Heimatversorger hat die Stadt Iserlohn bereits vor einiger Zeit konkrete Idee und Maßnahmen entwickelt, um diese Ziele zu erreichen – darunter auch die Investition in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen).

 

Was bedeutet eigentlich KWK?

Kraft-Wärme-Kopplung ist ein Sammelbegriff für die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme in einer Anlage. Im Vergleich zu herkömlichen Kraftwerken wird die anfallende Wärme häufig nicht ausgenutzt. Deshalb bietet die KWK erhebliche Effizienzverbesserungen. Es gibt unterschiedliche Erzeugungsanlagen wie z.B. Motoren, Turbinen oder Brennstoffzellen. Große KWK-Anlagen können ganze Stadtteile mit Strom und Wärme versorgen. Mikro-KWK-Anlagen hingegen können einen Großteil des Wärme und Strombedarfs einzelner Gebäude decken.

 

Iserlohn: KWK-Modellkommune NRW 

Denn bereits im Jahr 2016 haben der Heimatversorger und die Stadt Iserlohn in neun städtischen Immobilien Objekt-KWK-Anlagen installiert, die mit Hilfe von Brennstoffzellen Strom aus Wärme erzeugen. Iserlohn war damit Vorreiter in Sachen Kraft-Wärme-Kopplung und wurde daher als eine von neun Kommunen als „KWK Modellkommune NRW“ entsprechend gefördert. So konnte ein innovatives Modell entwickelt und realisiert werden, das leicht von anderen Kommunen übernommen werde kann.

Ausschlaggebend für die Auswahl der Objekte, vor allen Dingen Iserlohner Schulen und Turnhallen, war eins: Damit sich der Einsatz der KWK-Anlagen wirtschaftlichen und nachhaltig lohnt, muss ein großer Teil der erzeugten Wärme und des Stroms in den Gebäuden selbst verbraucht werden – in den ausgewählten, städtischen Immobilien ist dies der Fall. Statt abhängig vom öffentlichen Stromnetz zu sein, sind sie seitem als Eigenerzeugern in das Netz der regionalen Energieerzeuger integriert.

 

Mikrogasturbinen als nächster Schritt

Objekt-KWK-Anlagen stellen in Iserlohn daher bereits seit einigen Jahren ihren Erfolg unter Beweise. Kein Wunder also, dass das Konzept weiter ausgebaut werden soll. Noch 2019 sollen Mikrogasturbinen in die Testphase geschickt werden. Diese sind eine echte Alternative zu KWK-betriebenen BHKWs. Durch den noch kompakteren Bau sind sie ideal für kleine Wohneinheiten geeignet und können so klassische Gas- oder Ölheizungen nachhaltig ersetzen und auch Privatleute zu Eigenenergieerzeugern machen.