9. Juli 2020

Stromsparen in der Industrie: Stromspitzen reduzieren, Lastgang glätten

An Stromspartipps für Privathaushalte mangelt es heutzutage nicht mehr: An vielen Stellen liest oder hört man, wie man die eigenen Kosten senken und gleichzeitig durch nachhaltigere Energienutzung die Umwelt schonen kann. Das ist ein guter Weg. Aber wussten Sie, dass der Großteil des Stroms gar nicht in Privathaushalten verbraucht wird? Rund 70% des in Deutschland produzierten Stroms werden von Industrie und Gewerbe, in Unternehmen für Handel oder Dienstleistungen verbraucht. Darum ist es umso wichtiger, beim Stromsparen auch – oder erst recht – hier anzusetzen!

Wenn die Wirtschaft wächst, ist das gut für unser Land. Mit der Wirtschaft wächst jedoch auch der Stromverbrauch: Von 1995 bis 2017 stieg dieser laut Umweltbundesamt um ganze 17 Prozent. Doch auch wenn die Wirtschaft weiterwächst, gibt es Mittel und Wege, Strom einzusparen. Hier gilt es, die Stromeinsparpotentiale zu identifizieren.

Die Deutsche Energieagentur (dena) etwa berichtet von Einsparmöglichkeiten von bis zu 70 Prozent bei Beleuchtung, bis zu 50 Prozent beim Drucklufteinsatz und bis zu einem Viertel in den Bereichen Pumpensysteme, Kälte- und Kühlanlagen sowie Wärmeversorgung und Lüftungsanlagen. Ein weiterer interessanter Hebel kann in der Flexibilisierung des Stromverbrauchs liegen – ein Thema, mit dem der Heimatversorger sich im Rahmen von PowerSharing beschäftigt.

Den typischen „Industrielastgang“ vermeiden

Projektleiter Thomas Stoltmann erklärt das zugrundeliegende Problem vieler Unternehmen so: „In der Industrie entsteht oft der typische ‚Industrielastgang‘: Man sieht dann am Stromverbrauch zum Beispiel, wann die Schicht beginnt, wann Mittagspause ist und wann die Belegschaft Feierabend hat. Die dadurch entstehenden Stromlastspitzen sind leider teuer“. Denn die Industriekunden zahlen Netznutzungsentgelte an den Netzbetreiber. Neben der bezogenen Energiemenge wird auch die Jahreshöchstleistung in Rechnung gestellt – und je höher die Leistung, desto höher die Kosten. „Es lohnt sich also, Stromlastspitzen zu kappen“, so Thomas Stoltmann.

Was heißt das nun für die Unternehmen? Sollen sie einfach mehr Nachtschichten fahren, um den Stromverbrauch gleichmäßiger zu gestalten? „Nein, wir kennen da zum Glück einfachere und vor allem finanziell lohnenswertere Möglichkeiten“, sagt Stoltmann, „Wir nehmen für unsere Industriekunden unterschiedliche Maßnahmen vor, die natürlich individuell zum Unternehmen passen müssen“. Das können einfache Verbesserungen sein, wie der Einsatz von Zeitschaltuhren, aber auch umfassendere Optimierungen wie die Eigenerzeugung von Strom, vor Ort im Unternehmen.

Eigenproduktion für mehr Flexibilität im Stromverbrauch

„Wer seinen eigenen Strom produziert, zum Beispiel durch Solarmodule oder ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW), kann diesen einsetzen, um die Stromlastspitzen zu minimieren“, erklärt Thomas Stoltmann. „Außerdem bieten wir den Unternehmen auch Stromspeicher an, durch die selbst erzeugter Strom auch später noch zur Verfügung steht“. So könne der Lastgang auf Dauer geglättet werden.

Die Sorge, dass Investitionen sich nicht schnell genug amortisieren, ist in den meisten Fällen unbegründet. „Beim Heimatversorger bieten wir spezielle Produkte für Industrie- und Gewerbekunden an, die wenig Risiko bieten“, so Thomas Stoltmann. So können Photovoltaik-Anlagen zum Beispiel auch gepachtet werden. Teure Anschaffungskosten fallen dadurch weg, der selbst erzeugte Strom kann aber sofort genutzt werden und sorgt für Einsparungen durch einen geglätteten Lastgang.

TÜV-Energieberatung deckt weitere Potentiale auf

Und was ist mit den sonstigen Einsparpotentialen, die aufgedeckt werden wollen? „Hierzu arbeiten wir mit dem TÜV Saar zusammen, der eine umfassende Energieberatung für kleine und mittlere Unternehmen, unsere Iserlohner KMUs, anbietet“, erzählt Thomas Stoltmann. Die Mitarbeiter des TÜV kommen dazu ins Unternehmen und decken Stromeinsparpotentiale auf.

Im Anschluss können die beschlossenen Optimierungen dann mit Unterstützung des Heimatversorger-Teams direkt umgesetzt werden. Übrigens: Durch Fördermittel des Bundes wird die Energieberatung zu 80% gefördert – die Beantragung der Fördermittel geschieht im Rahmen der Zusammenarbeit mit TÜV und Heimatversorger.

PowerSharing: Energie noch wirtschaftlicher nutzen

Thomas Stoltmann und sein Team arbeiten derzeit an weiteren Ideen, um Energiekosten für Unternehmen zu senken. „Unsere Vision vom PowerSharing begleitet uns bei der Entwicklung neuer Produkte“, so Stoltmann, „Der Strommarkt der Zukunft wird es möglich machen, Energie noch wirtschaftlicher zu nutzen, selbst zu erzeugen und zu vertreiben“.

Im Kleinen sei das jetzt schon möglich, wenn der Überschuss an selbst erzeugtem Strom gegen eine Vergütung ins Netz eingespeist würde. „Wir denken hier jedoch größer und arbeiten auf einen regionalen Strommarkt hin, in dem der Kunde seine überschüssige Energie aktiv vermarkten und seine Energieerzeugungsanlagen noch wirtschaftlicher betreiben kann. Mit unserem PowerSharing-Projekt arbeiten wir ein Stück weit auf diese Zukunft hin.“, so Stoltmann.

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Thomas Stoltmann
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