5. Juni 2020
Solarförderung geht weiter: 52-GW-Deckel final abgeschafft
Bisher galt die EEG-Novelle aus dem Jahr 2011. Diese schloss Anlagen bis 750 Kilowatt aus der Förderung aus, sobald die Grenze von 52 Gigawatt erreicht würde. Prognosen zufolge wäre diese Grenze im Herbst 2020 erreicht worden, wodurch viele kleine und mittlere Photovoltaikanlagen keine Förderung mehr bekommen hätten.
„Bereits im März dieses Jahres wurde eine installierte Leistung von 50 Gigawatt gemeldet“, erzählt Sebastian Müller, Sonnenstrom-Experte des Heimatversorgers, „wenn bei 52 GW Schluss gewesen wäre, hätten wir mit einem deutlichen Rückgang von Neuinstallationen rechnen müssen. Kleine und mittlere Neuanlagen, nämlich alle mit einer installierten Leistung von bis zu 750 Kilowatt, wären dann aus der Förderung gefallen“.
Eigenproduktion von Sonnenstrom wird wieder für alle interessant
Der Heimatversorger-Mitarbeiter begrüßt daher den politischen Entschluss: „Mit der Abschaffung des 52-GW-Deckels wird die Eigenproduktion von Sonnenstrom wieder für alle interessant“. Durch die bundesweite Förderung können Betreiber eigener PV-Anlagen sich die zum Zeitpunkt der Installation gültige EEG-Einspeisevergütung sichern. Aktuell sind das 9,17 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen bis 10 kW, 8,91 Cent/kWh bei Anlagen bis 40 kW und 7,00 Cent/kWh bei Anlagen bis 100 kW.
Die Förderung für ins Netz eingespeisten Solarstrom endet jedoch in jedem Fall nach 20 Jahren. „Ab Januar 2021 werden die ersten PV-Anlagen aus der Förderung fallen, weil sie dann bereits 20 Jahre in Betrieb sind“, erklärt Sebastian Müller. Deswegen arbeitet er gemeinsam mit einem Projektteam an Lösungen, die die Eigenerzeugung von Sonnenstrom auch ohne Förderung wirtschaftlich interessant machen.
Eigenverbrauch erhöhen – Stromkosten sparen
So käme zum Beispiel eine Erweiterung mit Stromspeichern in Frage oder die Kombination aus Eigenerzeugung und E-Fahrzeugen, die als Speichermedien fungieren. „Grundsätzlich raten wir dazu, eine PV-Anlage auf Eigenverbrauch auszurichten“, so Müller, „Dadurch lassen sich die monatlichen Energiekosten deutlich senken. Außerdem sichert man sich so sehr effektiv vor kommenden Strompreissteigerungen ab“.
In punkto Eigenverbrauch hat Sebastian Müller noch einen besonderen Tipp: Die Solarmodule müssten nicht zwingend nach Süden ausgerichtet werden. Auch sogenannte Ost-West-Anlagen seien lukrativ, da so der Eigenverbrauchsanteil deutlich gesteigert werden könne. Denn auf den nach Osten und Westen zeigenden Dachflächen scheint die Sonne zwar weniger kräftig, dafür aber immer dann, wenn der Strombedarf besonders hoch ist: morgens und in den Abendstunden.
Mit PowerSharing zu einem Netzwerk aus Erzeugern und Verbrauchern
Auch wenn Eigenverbrauch aktuell die attraktivste Lösung ist – neue Ideen werden kommen. Nicht zuletzt ist genau das der Ansatz von PowerSharing: Dass nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht, sondern dass wir zu einem großen Netz aus Erzeugern und Verbrauchern zusammenwachsen.
Jetzt können wir im Kleinen anfangen, denn mit hohem Eigenverbrauch und Nutzung der EEG-Vergütung lohnt sich die eigene PV-Anlage auf dem Dach auch zum jetzigen Zeitpunkt. „Wir arbeiten aber schon jetzt an den großen Ideen“, versichert Sebastian Müller. „Den PowerSharing-Gedanken sollte man sich merken“.
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